Über LIB(e)RO
Minderjährigen Geflüchteten einen positiven Start in Europa und in eine neue Sprache und Kultur zu ermöglichen – das ist das Ziel von LIB(e)RO.
Dazu sollen im Rahmen des Projekts die Potentiale von Bibliotheken als Lernorte für den Erwerb von Sprachkompetenzen und einem interkulturellen Verständnis genutzt werden. Bibliotheken sollen sich durch das Projekt vernetzen und BibliothekarInnen sowie SozialarbeiterInnen die Möglichkeit erhalten, sich über ein online-Tutorial entsprechend weiterzubilden und zu lernen Bibliotheken als sozial inklusiven Lernort einzurichten. Gleichzeitig bietet die Lernplattform erste Einheiten, die von den Jugendlichen selbst zum Kennenlernen einer neuen Sprache und Gesellschaft genutzt werden können.
Einen Überblick über die wichtigsten Informationen zu unserem Projekt erhalten Sie ebenfalls in unserer Broschüre.
In der aktuellen Migrationsdebatte nehmen minderjährige Flüchtlinge eine besondere Stellung ein. Viele sind von den Erlebnissen in den Heimatländern und ihrer Flucht schwer traumatisiert; vor allem unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen droht Gefahr, im Untergrund zu verschwinden. So gibt EUROPOL an, dass mindestens 10.000 Flüchtlingskinder verschwunden sind (dpa, 31.1.2016). Es bedarf daher in den Einreise- und Aufnahmeländern Strukturen, welche die traumatisierten Minderjährigen zur Ruhe kommen lassen, und ihne gleichzeitig zu einem positiven Start in eine neue Sprache und Gesellschaft verhelfen.
Ziel des Projekts ist es, durch inklusive Bildung und die Vermittlung von Sprachkompetenzen sowie interkulturellem Verständnis unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten den Start in Europa zu erleichtern. Dabei sollen die Potentiale von Bibliotheken als Lernorte genutzt werden sowie Bibliothekarinnen und Bibliothekare sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter die Möglichkeit erhalten, sich entsprechend weiterzubilden. Über die LIB(e)RO Lernplattform können sie lernen Bibliotheken als sicheren und sozial inklusiven Lernort zu nutzen, indem sie z.B. selbst das Set-Up ihrer Bibliothek entsprechend gestalten und gewisse Lernabschnitte der Jugendlichen begleiten. Gleichzeitig bietet die Lernplattform erste Einheiten, die von den Jugendlichen selbst zum Kennenlernen einer neuen Sprache und Gesellschaft genutzt werden können.
Das Projekt LIB(e)RO hat zwei Hauptzielgruppen: Zum einen Bibliothekarinnen und Bibliothekare sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, zum anderen minderjährige Geflüchtete.
Bibliothekar/innen und Sozialarbeiter/innen sollen im Rahmen des Projekts die Möglichkeit zur Weiterbildung erhalten. Durch die auf unserer Homepage zur Verfügung gestellten Materialien sowie das online-Tutorial sollen sie lernen können, Bibliotheken als sicheren und sozial inklusiven Lernort einzurichten und selbst Lernabschnitte von minderjährigen Geflüchteten zu begleiten.
Die jugendlichen Geflüchteten sind damit die zweite Zielgruppe des Projekts. Ihnen soll der positive Start in eine neue Sprache und Gesellschaft erleichtert werden, indem ihre Sprachkompetenzen gefördert werden und ihnen geholfen wird, ein interkulturelles Verständnis der sozialen Strukturen und Gepflogenheiten in Europa zu entwickeln.
Hinter dem Projekt LIB(e)RO steht ein Konsortium von europäischen Projektpartnern aus Österreich, Deutschland und Griechenland. Neben der Donau-Universität Krems, die die Projektkoordination übernimmt, ist die Universität Passau mit dem Lehrstuhl für Europäische Politik als strategischer Partner am Projekt beteiligt. Darüber hinaus agieren komm.bib (Verbund kommunaler Bibliotheken Niederösterreichs), WIFO (Wirtschaftsforum Passau), die griechische Nationalbibliothek sowie die Action Synergy S.A. als operative Partner und unterstützen ebenfalls die Projektdurchführung. Somit stellt das Projektteam von LIB(e)RO sowohl eine geografische als auch kompetenzorientierte interdisziplinäre Mischung dar, die in ihrer Gesamtheit einen nachhaltigen Projekterfolg garantieren kann.
Auf unserer Seite finden Sie weitere Informationen zu unseren Projektpartnern.
Die lateinischen Wörter für Buch "LIBER" und "LIBERARE" für Befreien werden im Projekttitel nicht nur symbolhaft durch das kleine online-“e“ zum Verb "LIBERO" (ich befreie, ich entledige etc.) zusammengefügt. Tatsächlich ermöglichen Bücher und sozial inklusive Bildung, eingebettet in eine moderne digitale Bildungslandschaft, es jungen Flüchtlingen, sich von ihren Erfahrungen zu entledigen und sich selbst zu befreien. Genau dafür steht LIB(e)RO: durch die Nutzung modernster Bildungstechnologien kann soziale Inklusion junger Menschen erfolgen, die sich damit selbst ihrer Vergangenheit entledigen und sich für eine positive Zukunft befreien.